Das Wunder Vagus

Der Vagus nimmt eine wichtige Rolle in unserem vegetativen Nervensystem ein. Ist er stark ausgeprägt, dann fühlen wir uns wohl und sind gesund. Ist er hingegen schwach, dann ist davon unsere Gesundheit betroffen.

Was machen eigentlich Sympathikus und Parasympathikus?

Unser vegetatives Nervensystem besteht aus dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Der Sympathikus wird aktiv, wenn Gefahr droht, wir aufmerksam und konzentriert sein sollen. Für diesen urgeschichtlichen Instinkt braucht der Körper Energie, weshalb z.B. Adrenalin (ein Stresshormon) ausgeschüttet wird. Das Herz schlägt schneller, man atmet flacher. Alle Funktionen, die in diesem Überlebensmechanismus nicht gebraucht werden, werden heruntergefahren. Dazu gehören z.B. das Immunsystem oder die Verdauung. Der Parasympathikus hingegen beruhigt uns, verdaut Nahrung, um Energie bereitstellen zu können und bereitet uns auf die Ruhe vor.

Sind wir im Stress, dann springt unser Vagusnerv an – unser Entspannungsnerv.

„Vagari“, aus dem lateinischen, bedeutet „umherschweifen“. Der Vagus ist der längste unserer zwölf Hirnnerven und gehört zum Parasympathikus. Er beginnt im Gehirn, verläuft durch den Hals, erstreckt sich über den Brustraum, spaltet sich in linken und rechten Vagus und führt zu Herz, Lunge, Magen, Bauchspeicheldrüse, Darm etc. Das ist die erste Theorie. Der Vagus steht also mit allem, was wichtig ist, in unmittelbarer Verbindung. Er kontrolliert den Blutzucker, die Atmung, die Herzfrequenz, die Ausschüttung von Verdauungssäften, Tränenflüssigkeit uvm.
Es gibt eine weitere Theorie, die Polyvagal-Theorie (Porges). Es wird zwischen einem hinteren und vorderen Vagusnerv unterschieden. Der vordere reagiert schneller und hat die Aufgaben Selbstheilung, Erholung, Verdauung, Kontakt und Kommunikation. Ein aktiver vorderer Vagus ist der Normalfall und bei einem gesunden Organismus vorherrschend. Ist dieser aber überfordert, wird der Sympathikus aktiviert, der Organismus geht über in den Modus „Fight or Flight“. Gibt es nun keine Lösung, dann übernimmt der Parasympathikus und der hintere Vagus fährt alle Funktionen herunter – der Organismus stellt sich tot, erstarrt, der Blutdruck reduziert sich, Schwindel, ein verlangsamter Puls etc. stellen sich ein.

Der Vagus kann stark oder schwach sein

Der Vagus kann also stark oder schwach ausgeprägt sein. Ist er stark ausgeprägt, dann kann sich der Körper nach Stress gut erholen, Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck, Verdauung laufen ideal ab. Es gibt Studien, die einen positiven Zusammenhang zwischen einem starken Vagotonus und positiven Emotionen sowie Gesundheit beschreiben. Ein hoher Vagotonus geht mit einem erhöhten Serotonin- und Dopaminspiegel einher sowie mit besseren zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ein schwacher Vagus hingegen geht mit Entzündungen, einer erhöhten Anfälligkeit für Erkrankungen, negativen Emotionen bis hin zu Depression, Herzinfarkten oder Schlaganfällen einher.

Der Stellenwert der Herzratenvariabilität

Der Vagotonus ist mittels Herzratenvariabilität (HRV) messbar. Ist die HRV hoch, ist auch der vagale Tonus hoch. Das zeigt sich durch einen leichten Anstieg der Herzfrequenz beim Einatmen und einer Abnahme der Herzfrequenz beim Ausatmen. Eine reduzierte HRV ist oft Zeichen eines verminderten parasympathischen Tonus und steht oft in Zusammenhang mit einer Vielzahl von Erkrankungen. Siehe auch „Can natural ways to stimulate the vagal nerve improve seizure control?“
Alles, was den Vagus fördert, erhöht auch die HRV. Das heißt also, dass man etwas gegen einen reduzierten Vagus tun kann.

Möglichkeiten, um den Vagusnerv zu fördern:
Singen
Tiefe Atmung
Lachen
Yoga
Meditation
Schlaf
Intervallfasten
Massagen

Weniger bekannt ist, dass auch ein Kältereiz  den Vagus fördern kann. Wenn sich der Körper an Kälte anpasst, dann übernimmt der Parasympathikus. Kältereize können eine kalte Dusche sein, Laufen an frischer Luft, ein Spaziergang im Schnee.
Magnesium, Silber, Akazienfaser, Darmbakterien, Adaptogene und Omega-3-Fettsäuren stärken den Vagus.
Probiert es aus und berichtet uns von euren Erfahrungen!

Auszüge aus:  Steiner-Ehrenberger, D. (2019). Der Vagus Nerv. Lebe natürlich. Das Magazin für Natur & Therapie. 3. S. 6-9.
Bild „Aufgaben von Sympathikus und Parasympathikus“ (© tudmeak, istockphoto.com)

2 Kommentare zu „Das Wunder Vagus“

  1. Hier ist mein Kommentar auf Deutsch:

    Ich finde es faszinierend, wie wichtig der Vagusnerv
    für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist. Es ist interessant
    zu wissen, dass es Techniken gibt, um den Vagusnerv zu stärken und die Herzratenvariabilität zu erhöhen. Ich habe
    bereits einige der vorgeschlagenen Methoden wie Singen, tiefe Atmung und Meditation ausprobiert und konnte
    einen Unterschied in meinem Wohlbefinden feststellen. Ich bin gespannt darauf, auch andere Methoden wie Kältereize und Intervallfasten auszuprobieren und ihre Wirkung auf den Vagusnerv zu erfahren.

    Ich denke, dass es wichtig ist, den Vagusnerv als einen zentralen Baustein unserer Gesundheit zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihn zu stärken. Die Aufklärung über den Vagusnerv
    und die Herzratenvariabilität ist daher sehr wertvoll.
    Vielen Dank für diesen interessanten Artikel!

    Wenn du meinen Kommentar auf Deutsch übersetzen möchtest, hier ist die Übersetzung:

    „Ich find it amazing how important the vagus nerve is for our health and well-being. It’s interesting to know that there are techniques to strengthen the vagus nerve and increase heart rate variability. I have already tried some of the suggested methods, such as singing, deep breathing and meditation, and noticed a difference in my well-being. I’m excited to try other methods like cold stimuli and intermittent fasting and see their effect on the vagus nerve.

    I think it’s important to understand the vagus nerve as a central building block of our health and take measures to strengthen it. Therefore, education about the vagus nerve and heart rate variability is very valuable. Thank you for this interesting article!“

  2. Ich bin beeindruckt von der Bedeutung des Vagusnervs für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es ist interessant zu wissen, dass es Techniken gibt, um den Vagusnerv zu
    stärken und die Herzratenvariabilität zu erhöhen. Ich habe bereits einige der vorgeschlagenen Methoden wie Singen, tiefe Atmung und Meditation ausprobiert und konnte einen Unterschied in meinem Wohlbefinden feststellen. Ich bin gespannt darauf, auch andere Methoden wie Kältereize
    und Intervallfasten auszuprobieren und ihre Wirkung auf den Vagusnerv
    zu erfahren. Ich denke, dass es wichtig ist, den Vagusnerv als
    einen zentralen Baustein unserer Gesundheit zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihn zu stärken. Die Aufklärung
    über den Vagusnerv und die Herzratenvariabilität ist daher sehr wertvoll.

    Vielen Dank für diesen interessanten Artikel!

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