Das Verhältnis zwischen täglichem körperlichen Training und zirkadianem Rhythmus
Die Auswirkungen täglicher körperlicher Bewegung am Morgen oder am Abend auf den zirkadianen Rhythmus des Plasmamelatonins und die Körpertemperatur von gesunden jungen Männern, die 7 Tage lang bei schwachem Licht (10 Lux) in einer Versuchsanlage blieben, wurden untersucht. Polysomnogramm (PSG) und Herzratenvariabilität (HRV) wurden ebenfalls gemessen. Die Probanden führten an vier aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 2-stündige intermittierende körperliche Bewegung mit einem Fahrradergometer 3 oder 10 Stunden nach dem Aufwachen durch. Der abendliche Melatonin-Anstieg zeigte sich an Tagen ohne Training um 1,1 Stunden verzögert. Die Polysomnografie zeigte keine Änderungen durch morgendliches Training. Die Tiefschlafstadien 1 und 2 zeigten sich ohne Training signifikant um 13,0%, hingegen der Traumschlaf bei Training um 10,5%. Der nächtliche Rückgang der Rektaltemperatur wurde durch Abendtraining, nicht jedoch durch jenes am Morgen abgeschwächt. Während des Schlafes veränderte sich die HRV unterschiedlich. Sehr niederfrequente (VLF) Wellen nahmen ohne Training zu. VLF-, LF und HF nahmen nach dem morgendlichen Training zu, während die HR nach dem abendlichen Training zunahm. Morgentraining verstärkte die parasympathische Aktivität, wie durch HRV angezeigt, während Abendtraining die sympathische Aktivität erhöhte, erkennbar auch an einer Erhöhung der Herzfrequenz im folgenden nächtlichen Schlaf. Diese Ergebnisse zeigten unterschiedliche Auswirkungen von Morgen- und Abendübungen auf den zirkadianen Melatoninrhythmus, PSG und HRV.