Über unser Herz-Gehirn

Herz und Gehirn kommunizieren auf verschiedene Weise miteinander. Am bekanntesten ist die Kommunikation über das Nervensystem. Das Herz nimmt eine enorme Fülle an Informationen auf, trägt sie nach außen und bietet sich damit als Auskunftsorgan an. Es leitet seine Informationen als stärkste elektromagnetische Kraftquelle mit 2,4 Watt Leistung an jede Körperzelle weiter.  Aber welche Rolle spielt dabei das Gehirn?

Im Laufe der Jahre haben sich die Erklärungen über die Funktionsweise des Herzens und Gehirns verändert.

Cannon untersuchte den Zusammenhang zwischen Emotionen und körperlichen Veränderungen wie Herzrate, Blutdruck, Atmung und Verdauung. Das Autonome Nervensystem (ANS) wird durch Reize gesteuert. Es aktiviert oder beruhigt alle weiteren Prozesse in unserem Körper gemeinsam. Der Sympathikus regt als mobilisierender Teil des ANS, wenn wir erregt werden, zu Kampf oder Flucht an, und führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz. In Ruhe oder Entspannung arbeitet hingegen unser Parasympathikus vorrangig und beruhigt unsere Herzfrequenz. Seine Theorie besagt, dass das Gehirn die Kontrolle über den gesamten Prozess hat.

John und Beatrice Lacey stellten während einer 20 jährigen Untersuchung in den 60er und 70er Jahren fest,  dass das Herz mit dem Gehirn auf eine Weise kommuniziert, die unsere Wahrnehmung und Reaktion auf die Umwelt erheblich beeinflusst.  Sie untersuchten Cannons Forschungen weiter und stellten fest, dass das Herz eine eigene Logik verfolgt, die häufig von der Richtung der Aktivität des autonomen Nervensystems abwich.

„Das Herz benahm sich, als hätte es einen eigenen Verstand. Darüber hinaus schien das Herz bedeutungsvolle Botschaften an das Gehirn zu senden, die das Gehirn nicht nur verstand, sondern auch befolgte. Noch faszinierender war, dass es so aussah, als könnten diese Botschaften die Wahrnehmung, das Verhalten und die Leistung einer Person beeinflussen.“

Neurokardiologen fanden später heraus, dass das Herz ein komplexes neuronales Netzwerk hat. Es ist groß genug ist, um als Gehirn auf dem Herzen charakterisiert zu werden.  Genauer gesagt besteht das Herz mit seinem komplexen Nervensystem aus 40.000 neuronalen Verschaltungen. Darüber kommuniziert das Herz laufend mit unserem „Kopf-Gehirn“. Die Verschaltungen erlauben es unabhängig vom Gehirn zu handeln, zu lernen, sich zu erinnern, Entscheidungen zu treffen und sogar zu fühlen und zu spüren.

Bekannt ist dadurch auch, dass das Herz mehr Informationen an das Gehirn sendet als das Gehirn an das Herz. Neuere Forschungen zeigen, dass die neuronalen Wechselwirkungen zwischen Herz und Gehirn komplexer sind als bisher angenommen. Darüber hinaus hat das intrinsische Herznervensystem sowohl Kurzzeit- als auch Langzeitgedächtnisfunktionen und kann unabhängig vom zentralen neuronalen Befehl arbeiten.

Fazit

Das Herz als komplexes Informationssystem mit einem eigenen operanten „Gehirn“ kommuniziert und beeinflusst das Nervensystem und Hormone. Es hat damit einen starken Einfluss auf die Gehirnfunktionen. Keines der beiden Organe kann ohne das andere arbeiten, dennoch hat jedes seine eigenen Funktionen und Aufgaben.

(Auszüge aus https://www.heartmath.org/resources/downloads/science-of-the-heart/)

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