Herzratenvariabilität

Die Herzratenvariabilität (HRV) beschreibt die natürliche Fähigkeit des Herzens, den zeitlichen Abstand von einem Herzschlag zum nächsten zu verändern. 

Dieses Phänomen dient als wissenschaftlich fundiertes Instrument und ermöglicht die genaue Erfassung unterschiedlicher Gesundheits- und Krankheitszustände.



Was ist Herzratenvariabilität?

Die Herzratenvariabilität ist die zeitliche Differenz von aufeinanderfolgenden Herzschlägen und wird in Millisekunden gemessen. Bei diesen Schwankungen handelt es sich lediglich um Bruchteile einer Sekunde. Doch genau mit diesen kleinen Variationen können gesundheitliche Probleme wie Herzkrankheiten, Depression, Stress bis hin zu Burnout und vieles mehr frühzeitig erkannt werden. Somit stellt die Herzratenvariabilität ein Maß für die allgemeine Anpassungsfähigkeit und Gesundheit eines Organismus dar.


Wie funktioniert Herzratenvariabilität?

Der Herzschlag und seine Variabilität hängen voneinander ab und werden sowohl von äußeren als auch von inneren Einflüssen gestaltet. So ist der Puls im Schlaf oder in Ruhe eher niedrig und die Herzratenvariabilität hoch. Umgekehrt ist es bei Sport oder Stress: Der Puls ist hoch und die Variabilität gering. Dies muss aber nicht immer der Fall sein! 


Ist ein ungleichmäßiger Herzschlag schlecht für mich?

Ein variabler Herzschlag ist normal und je größer die Abweichung von einem Herzschlag zum nächsten ist, desto besser. Eine hohe HRV wird grundsätzlich als gesund angesehen.

“Ein gesunder Herzschlag ist niemals starr, sondern variabel und ändert sich ständig je nach Aktivitätslevel.”


Wofür Herzratenvariabilität?

Die Herzratenvariabilität spiegelt die Anpassungsfähigkeit eines Organismus. Bei einer hohen HRV wird davon ausgegangen, dass das Individuum schnell und effektiv auf Situationsänderungen reagieren kann. Menschen mit hohen HRV-Werten sind stresstoleranter und glücklicher. Eine geringe Herzratenvariabilität wird mit weniger Widerstandskraft in Verbindung gebracht.


Wie wird die HRV gemessen?

Die HRV kann nur gemessen werden, wenn jedes, einen Herzschlag auslösende elektrische Signal, genau erkannt wird. Dies ist ausschließlich mit Elektroden möglich. Früher wurde die HRV hauptsächlich mittels Klebeelektroden und einem damit verbundenen EKG gemessen. Heute werden am Oberkörper tragbare Sensoren, die mit Brustgurten verbunden sind, immer beliebter. Sie erfassen die Aktivierung des Herzens mithilfe integrierter Elektroden hochgenau.

Um valide Aussagen treffen zu können, wird empfohlen, eine Langzeitmessung von etwa 24 Stunden durchzuführen. 

Kurzzeitmessungen, die mindestens 5 Minuten lang sein müssen, zeigen lediglich eine Momentaufnahme.

Sensoren, die am Handgelenk getragen werden – beispielsweise Smartwatches – sind aufgrund ihrer Signalaufnahme meist ungenau und können deswegen mit Brustgurten bzw. Klebeelektroden nicht verglichen werden.


Was ist ein guter Herzratenvariabilitätswert?

Die Herzratenvariabilität ist höchst individuell, bei jedem Menschen anders und unterscheidet sich sogar stark je nach Art der ausgeübten Aktivitäten während einer Messung. Die HRV kann nicht anhand eines einzelnen Wertes beurteilt werden. 

Um die Aussagekraft der HRV auszuschöpfen, ist es notwendig, die relevanten HRV-Werte in den Kontext zu allen protokollierten Aktivitäten der Messung zu stellen. Nur so können Zusammenhänge erkannt und die Herzratenvariabilität korrekt analysiert werden.


Wie kann ich meine Herzratenvariabilität verbessern?

Die HRV ist ein Parameter, der vielfältig beeinflussbar ist. Mehrere Herzratenvariabilitätsmessungen derselben Person, an ähnlich verlaufenden Tagen, zeigen oftmals nur gering voneinander abweichende Ergebnisse. Hingegen können sich Reize, wie ein fieberhafter Infekt oder eine überfordernde Sporteinheit, bei einem Individuum kurzfristig in einer stark abweichenden HRV spiegeln.

Die Herzratenvariabilität als Maß des körperlichen und geistigen Allgemeinzustands kann durch einen gesunden Lebensstil gesteigert werden. Sport, gesunde Ernährung und ein positives soziales Umfeld – dies sind nur einige der Dinge, auf die man Wert legen kann, um eine Verbesserung der HRV zu erleben.

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