Fantasiereisen bzw. alle Entspannungsübungen erfordern Übung und Geduld. Es heißt „dran bleiben“. Es kann dauern, bis sich tiefe Entspannung einstellt. Gedanken und äußere Einflüsse führen schnell einmal zu Ablenkung.
Während Fantasiereisen wird die Achtsamkeit und Konzentration nach innen gelenkt, die imaginative Reise soll Kraft geben, positive Gedanken und Gefühle fördern. Das Gute an dieser Methode: sie wirkt unmittelbar und das lässt sich somit auch in einer Herzratenvariabilitätsmessung darstellen. Aber welche Gründe gibt es überhaupt, dass wir den Wunsch nach bewusster Entspannung verspüren?
Gründe fürs Meditieren
1. Besserer Schlaf
2. Weniger Stress
3. Starkes Immunsystem
4. Schmerz lindern
5. Mehr Konzentration
Aktivitäten wie Fantasiereisen können zur Reduzierung von Stress eingesetzt werden. Fantasiereisen führen über einen Anstieg des Parasympathikotonus zu einer Verstärkung der regenerativen Kräfte unseres Körpers. Entspannungsübungen im allgemeinen haben nachweislich einige positive Effekte auf die physische und psychische Gesundheit.
Durch das beleben der eigenen Fantasie wird das Unterbewusstsein aktiviert.
Neben der Reduzierung einer depressiven Symptomatik und Stress können Durchblutungsstörungen, Schlafstörungen, chronische Kopfschmerzen sowie Nacken-und Rückenschmerzen gelindert werden.
Fantasiereise in der HRV
Das folgende Beispiel und Textteile stammen aus dem Kapitel „Fallbeispiele“ des HRV-Praxis-Lehrbuch (A. Lohninger, 2021).
Roman B. ist ein 44-jähriger Bankangestellter. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 15 und 12 Jahren. Als Ausgleich zu seiner fordernden Banktätigkeit und um die notwendige Konzentrationsfähigkeit aufrechtzuerhalten, wendet er gerne Entspannungstechniken an, teilweise in Arbeitspausen, teilweise sogar am Abend. Obwohl er dies gar nicht immer regelmäßig tut, reagiert sein Organismus deutlich beim Wechsel
vom „Leistungsmodus“ in den „Regenerationsmodus“.
Diese Messung kam während eines Wochenendseminars zum Thema „Work-Life-Balance“ zustande. Es wurden verschiedene Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen und Fantasiereisen vorgestellt und geübt. Auswirkungen auf den Organismus werden in der Messung deutlich sichtbar. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die unterschiedliche Wirkung der verschiedenen Techniken auf den Gemessenen.
Während der 30-minütigen Fantasiereise sinkt die Herzrate um 14% ab, die Steigerung der Vitalität um 64% ist deutlich. Erholung findet statt, das zeigt die Zunahme des HF-Bereichs – die Energiedichte im HF-Bereich steigt um 240% zum Tagesdurchschnitt an.
Roman B. ist es gelungen, den Herzrhythmus mit dem Atemrhythmus zu synchronisieren. Das hatte zur Folge, dass während der Fantasiereise durch die entstandene Kohärenz Energie mobilisiert wurde, die vorher offensichtlich nicht zur Verfügung gestanden war. Roman B. konnte das nicht nur in einer deutlichen Steigerung seiner Vitalität während der nachfolgenden geistigen Aktivitäten am zweiten Tag um 9.00 Uhr und auch um 11.05 Uhr spüren. Sowohl das Bild als auch alle Analysedaten sprechen eine eindeutige Sprache: Das Lebensfeuer® ist dichter und höher flammend. Alle Werte wurden durch die vorangegangene Entspannungsübung verbessert.
Fazit: Verbesserungen dieser Art spielen im Arbeitsalltag eine nicht unwesentliche Rolle. Das Erbringen von hohen Arbeitsleistungen und das Aufrechterhalten der Konzentration sind ausschlaggebende Faktoren. Sinnvolle und effektive Erholungspausen müssen daher als unentbehrlicher Teil der Arbeit selbst gesehen werden.
Firmeninterne Angebote für sinnvolle Pausengestaltung mit Möglichkeiten für Entspannungsübungen (Stichwort „Ruheraum“) verbessern nicht nur die subjektive Befindlichkeit. Sie haben auch eine messbare Leistungssteigerung und die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit zur Folge.