Eine Depression im HRV-Spektrogramm

Schwere Depression im HRV Spektrogramm

Wie sieht eine Depression im HRV-Spektrogramm aus? 

„So ist bei Depressionen …. eine reduzierte HRV erkennbar. Sie äußert sich in einer erhöhten sympathischen Kontrolle der HRV und einem reduzierten vagalen Tonus.“

(Auszug aus „Herzratenvariabilität – das HRV-Praxis-Lehrbuch“ von A. Lohninger, 2021).

Die folgende Auswertung  stammt von einem Mann, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression und wurde im Rahmen eines Aufenthalts in einer psychischen Reha gemacht.

Das HRV-Spektrogramm zeigt eine in allen Frequenzbereichen (HF, LF, VLF) reduzierte Herzratenvariabilität. Auch bei wenig fordernden Aktivitäten ist das Pulsniveau deutlich erhöht und die Total Power reduziert. Regeneration und Schlaf bringen keine Erholung und werden fast durchgehend mit Erschöpfung bewertet. Dort findet sich außerdem noch weniger Variabilität als unter tags, der Hof um die Pulskurve wird enger.

Abb.2: Die 5 Gesundheitsfaktoren eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)
Abb.2: Die 5 Gesundheitsfaktoren eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)

Alle seine 5 Gesundheitsfaktoren – Gesundheitszustand, Biologisches Alter, Leistungspotential, Stressverarbeitung und Burnout Resistenz – sind in einem besorgniserregenden Bereich. Er liegt überall deutlich unter seiner Vergleichsgruppe.

Abb.3: Detailergebnisse eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)
Abb.3: Detailergebnisse eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)

Sein General Vitality Index (GVI) ist zweistellig, die Anzahl der Herzschläge in 24 Stunden liegt in einem zu hohen Bereich. Sein Maximalpuls tritt während der Aktivität „Entspannung“ auf. Die Minimale Herzrate befindet sich während der richtigen Aktivität -Schlaf, die mittlere Herzrate Schlaf ist aber deutlich zu hoch für Regeneration.

Abb.4: Schlafauswertung eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)
Abb.4: Schlafauswertung eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)
Abb. 5: Scatterplot eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)
Abb. 5: Scatterplot eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)

Auch im Scatterplot zeigt sich die reduzierte Anpassungsfähigkeit und die unökonomisch hohe Herzraten. Es findet sich ein überaus kurzes und schmales Areal in inadäquat schnellen Pulsbereichen.
 

Durch die Messung wurde für den Gemessenen aber auch etwas anderes klar. Nicht alles ist nur schlecht, er hat auch Ressourcen – seine mentale Performance.

Abb.6: die 5 Lebensstilfaktoren eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)
Abb.6: die 5 Lebensstilfaktoren eines Mannes, 41, mit dem klinischen Bild einer Depression (Quelle: Autonom Health)

Mit der Messung der Herzratenvariabilität ist es möglich, neben Belastungen im Alltag, Belastungen durch (chronische) Erkrankungen auch diejenigen Bereiche aufzudecken, die einem gut tun, die Energie schaffen.  Es geht nicht immer nur um die Identifizierung von Krankheit, sondern auch um die Sichtbarmachung von Ressourcen.

Hinweis
Nur aufgrund des Bildes kann nicht auf eine Depression geschlossen werden, da eine reduzierte HRV auch das Bild einer anderen (psychischen) Erkrankung sein kann. Nur im Zusammenhang mit einer ausführlichen Anamnese und weiterer Untersuchungen kann auf eine Depression geschlossen werden.

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