Heart Rate Variability, Risk-Taking Behavior and Resilience in Firefighters During a Simulated Extinguish-Fire Task
Feuerwehrleute tragen ein hohes Berufsrisiko. Für sie ist die Fähigkeit, mit kritischen oder traumatisierenden Ereignissen gut umzugehen, von besonderer Wichtigkeit. Die Studie untersuchte Korrelationen zwischen autonomer Regulation, Risikoverhalten und Belastbarkeit bei professionellen Feuerwehrleuten.
Die HRV und die Risikofreudigkeit Amerikanischer Feuerwehrmänner
Zwanzig professionelle Feuerwehrleute wurden am Morgen nach dem Aufwachen und dann vor, während und nach einem realistischen Einsatz in einem gezielt in Brand gesetzten Container einer 20-minütigen Herzratenüberwachung (HR) unterzogen. Risikoverhalten, Belastbarkeit und subjektiver Stress wurden nach dem Einsatz mit bestimmten validierten Tools bewertet:
– der Risikobereitschaftsskala (R-1)
– der Belastbarkeitsskala (RS-13)
– und dem mehrdimensionalen NASA-Task-Load-Index.
Die cardiale autonome Modulation in Ruhe und als Reaktion auf Stress wurde durch klassische Indizes der Herzratenvariabilität (HRV) als RMSSD- und LF / HF-Verhältnis bewertet.
Die cardiale autonome Modulation in Ruhe und als Reaktion auf Stress wurde durch klassische Indizes der Herzratenvariabilität (HRV) als RMSSD- und LF / HF-Verhältnis bewertet.
Folgende Beziehungen zwischen psychischen Belastungen und Veränderungen im Autonomen Nervensystem bei Feuerwehrleuten während einer realistischen Einsatzsimulation wurden gefunden:
– Zunehmende Risikowahrnehmung korrelierte mit einem Wegbrechen der Vagusaktivität.
– Die sympathikovagale Balance verschob sich in Richtung sympathischer Dominanz (LF / HF-Verhältnis r (8) = 0,522, p = 0,01).
– Die durschnittlichen Herzraten waren sowohl bei den morgendlichen Messungen als auch während der Einsatzsimulationen erhöht (r (8) = 0,526, p = 0,01 und r (8) = 0,445, p = 0,05);
– Resilienz war mit höheren Vagusindizes (RMSSD r (18) = 0,288, p = 0,04) und mit einem in Richtung parasympathischer Dominanz verschobenen sympathovagalen Grundgleichgewicht verbunden (LF / HF-Verhältnis r (18) = –0,289, p = 0,04 ).
– Die Qualität am Risikoverhalten und das Ausmaß an Belastbarkeit spiegelten sich in der cardialen autonomen Modulation. Dies zeigt, dass die HRV ein wertvolles Überwachungsinstrument für spezifische Populationen sein kann. Weitere Studien sind jedoch zur Validierung erforderlich.
Conclusio
Einerseits ist die HRV als ein Instrument zur Überwachung der cardiovaskulären Fitness und zur Vorbeugung von Krankheiten bei Feuerwehrleuten geeignet. Andererseits kann die HRV auch verwendet werden, um sowohl die mentale Performance als auch Persönlichkeitsmerkmale zu bewerten.
Wissend, wie mentale Prozesse mit der der autonomen Regulation verbunden sind, könnten künftig neue personalisierte Empfehlungen generiert werden. Diese könnten insbesondere in dieser speziellen Berufsgruppe von entscheidender Bedeutung sein. Der Biomarker HRV kann als Schlüsselelement einer personalisierten Diagnostik, Therapie und Behandlung dienen. HRV ist eine besonders vorteilhafte Technik, da die Messung relativ kostengünstig und komfortabel ist. Sie liefert qualitative Daten, die zumindest intraindividuell reproduzierbar sind.
Quellen
Prell, R., Opatz, O., Merati, G., Gesche, B., Gunga, H-C. & Maggioni, M. (2020). Heart Rate Variability, Risk-Taking Behavior and Resilience in Firefighters During a Simulated Extinguish-Fire Task. Frontiers in Physiology. Frontiers in Physiology, 11, 482. doi: 10.3389/fphys. 2020.00482
Published online 2020 Jul 10. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7381295/