Das Broken Heart Syndrom

Was ist das Broken Heart-Syndrom

Das Broken Heart Syndrom –  „Gebrochenes-Herz-Syndrom“ – ist eine plötzliche, durch starken Stress ausgelöste Funktionsstörung der linken Herzkammer. Man zählt sie zu den primär erworbenen Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien).
Sie betrifft nur das Herz und ist nicht angeboren, sondern tritt im Laufe des Lebens nach einem kritischen Lebensereignis auf. Manchmal wird es auch Stress-Kardiomyopathie und Tako-Tsubo-Kardiomyopathie beziehungsweise Tako-Tsubo-Syndrom genannt.
Es wird meist zunächst für einen Herzinfarkt gehalten, weil sich die gleichen Symptome zeigen. Der große Unterschied ist aber, dass es bei den Betroffenen zu keinem Verschluss eines Herzkranzgefäßes kommt. Dennoch können ernsthafte Komplikationen auftreten.

Hintergrund

Erstmals wurde das Broken Heart Syndrom in den 90er Jahren beschrieben. Es lässt sich bei Frauen häufiger als bei Männern beobachten. Werden Personen mit einem Verdacht auf einen Herzinfarkt ins Krankhaus eingeliefert, dann liegt bei ca. zwei Prozent aller Patienten und sogar gut sieben Prozent der Frauen ein Broken Heart Syndrom vor.
Symptome wie Atemnot, ein Engegefühl in der Brust und oft sogar starke Schmerzen zeigen sich. Der Blutdruck sinkt, der Herzschlag beschleunigt sich und es kann zu Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen kommen. In Folge kann es zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommen. Blut staut sich in die Lunge und in venöse Gefäße zurück, weil es vom Herzen nicht mehr ausreichend in den Kreislauf gepumpt werden kann. Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) in der Lunge und in den Beinen können auftreten. Diese Beschwerden lösen oft eine Todesangst aus.

Auslöser

Meist geht dem Broken Heart Syndrom eine emotionale Belastung voraus. Das können kritische Lebensereignisse wie der Tod eines geliebten Menschen oder Trennungen, traumatische Erlebnisse wie Naturkatastrophen oder gravierende Lebensveränderungen sein.
Bei vielen Patienten wird eine erhöhte Konzentration bestimmter Stresshormone im Blut festgestellt. So wird u.a. Adrenalin oder Noradrenalin vermehrt ausgeschüttet. Stressforscher vermuten, dass die Stresshormone auf den Herzmuskel wirken und dort zu Durchblutungsstörungen und Krämpfen führen.
Weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) haben eine schützende Wirkung auf das Herz. Da ihre Konzentration im Blut nach den Wechseljahren abnimmt, ist das eine mögliche Erklärung dafür, dass vor allem ältere Frauen von einem Broken-Heart-Syndrom betroffen sind.

Klassische Symptome des Broken Heart Syndroms und auch des Herzinfarktes sind:

– Engegefühl im Brustkorb
– Schmerzen in der Brust
– Ausbreitender Schmerz im linken Arm bis hin zum Unterkiefer
– (Massive) Atemnot
– Herzrasen
– Schweißausbrüche

Krankheitsverlauf

Von allen Herzmuskelerkrankungen hat die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie die beste Prognose. Oft gehen die Symptome schon in den ersten Stunden wieder zurück. Nur selten ergeben sich dauerhafte Schäden am Herzen. Allerdings liegt bei entsprechender Veranlagung das Risiko einer erneuten Stress-Kardiomyopathie bei etwa zehn Prozent.
Bei den meisten Patienten normalisiert sich nach einigen Wochen ohne Stress die Herzfunktion wieder vollständig. Das Broken Heart Syndrom heilt dann ohne weitere Folgen ab.

Um einem Broken Heart Syndrom vorzubeugen, ist eine erfolgreiche Stressbewältigung essenziell. Aber wie lässt sich im Alltag Stress abbauen?

1. Sport treiben
Regelmäßige sportliche Betätigung schützt das Herz vor Stressattacken und ist immer eine gute Ablenkung vom Alltag. Sport sowie Stressabbau im Allgemeinen führen außerdem zu einer verbesserten Konzentration bei der Arbeit und einer höheren Gelassenheit.

2. Effektive Pausenplanung
Wenn ein Berg von Arbeit auf Sie wartet, versuchen Sie nicht es in einem Mal durchzuarbeiten, sondern legen Sie zwischendurch immer mal wieder Pausen ein. Unterbrechungen bei der Arbeit sollten effektiv genutzt werden, um Energie zu tanken und die Konzentration wieder hochzufahren. Ob nun beim Spazierengehen oder beim Durchlüften des Büros, es gibt verschiedene Möglichkeiten kurze Pausen sinnvoll zu gestalten.

3. Gelungenes Zeitmanagement
Gute Zeitplanung, weniger Stress. Unter Einbezug von Pausen und Freizeit, sollten Sie ein gewisses Gespür dafür entwickeln, welche Aufgaben Sie wie viel Zeit kosten. Somit vermeiden Sie das Aufschieben von Dingen oder die Vernachlässigung von Familie und Freunden.

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