Veränderungen der HRV nach Beruf und Jahreszeit
Die meisten Studien, die sich bisher mit dem Einfluss des Berufs auf die Herzratenvariabilität (HRV) befassten, berücksichtigten nicht die saisonalen Komponenten. A. Markov und seine Kollegen untersuchten die Unterschiede in der HRV im Sommer und Winter bei verschiedenen Berufsgruppen.
Ein Beruf, der unser privates Leben ergänzt, ist eine der Voraussetzungen für ein glückliches Leben. Sei es körperliche oder geistige Arbeit, die berufliche Tätigkeit muss eine Bedingung erfüllen – sie soll uns zufriedenstellen. Nur dann, wenn Arbeit uns mental nicht schwer fällt, können und wollen wir diesen Beruf auch lange ausüben.
Diverse Studien bestätigen den Verdacht, dass die verschiedenen Jahreszeiten unser Befinden maßgeblich beeinflussen (Siehe auch folgenden Blog „Unser Herz schlägt im Winter anders als im Sommer“). Empfindet nun ein Handwerker im Sommer gleich wie ein Büroangestellter? Russische Forscher versuchten nun die Frage zu beantworten, ob es Unterschiede in der HRV bei verschiedenen Berufsgruppen zu verschiedenen Jahreszeiten gibt.
‚Heart rate variability in workers of various professions in contrasting seasons of the year‘
Die Forscher untersuchten die Kurzzeit-HRV von 13 Mitarbeitern des Katastrophenschutzministeriums der Russischen Föderation (EMERCOM) und 13 Wissenschaftlern des Komi Wissenschaftszentrums der Russischen Akademie der Wissenschaften (Ural-Abteilung). Es wurden Messungen der HRV und Analysen von zeit- und frequenzabhängigen Parametern in den Monaten Dezember und Juli durchgeführt. Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass die EMERCOM-Arbeiter durch den umfangreicheren Kontakt zur Umwelt andere HRV-Werte aufweisen werden.
Ergebnisse
Die zweifache Varianzanalyse (ein Verfahren zur statistischen Analyse) zeigte einen signifikanten Einfluss der Jahreszeit auf die HRV. Die Interaktion zwischen dem Berufstyp und der Jahreszeit hat auch einen Einfluss auf die Parameter der autonomen Funktion. Die Forscher konnten zeigen, dass der Berufstyp, alleine betrachtet, nur einen Einfluss auf die Herzrate im Winter hatte und keine statistisch signifikante Änderung der Gesamtvariabilität hervorrief. Die saisonalen Änderungen der HRV bei wissenschaftlichen Arbeitern erreichten kein statistisch signifikantes Niveau.
Andererseits zeigten die EMERCOM Mitarbeiter signifikant reduzierte Parameter der parasympathischen Aktivität und einen erhöhten Sympathikotonus im Winter. Dies zeigte sich in reduzierten Werten der RMSSD, pNN50 und Low-Frequency (p=0.001, p=0.014 und p=0.009). Weiters hatten diese Personen einen erhöhten Stress-Index der HRV und ein signifikant höheres LF/HF-Verhältnis im Vergleich zu den Wissenschaftlern (p=0.012 und p=0.006) im Winter.
Die Studie bietet starke Hinweise, dass die Jahreszeit, insbesondere bei Personen, deren Berufe körperliche Aktivität voraussetzen, eine Veränderung der HRV nach sich zieht. Dadurch zeigt sich, dass es wichtig ist, nach dem Beruf der untersuchten Personen zu unterscheiden und die Jahreszeit, zu der die HRV erfasst wird, zu berücksichtigen. Die jährlichen Schwankungen der HRV spielen eine große Rollen. Daher scheint eine Differenzierung der HRV nach Monaten für zukünftige Forschungen interessant.
Fazit
Jahreszeit und Beruf beeinflussen unsere HRV und unsere Gesundheit. Auch wenn die Natur Ihres Berufs körperlich und geistig herausfordernd sein kann, sorgt Ihre Widerstandsfähigkeit dafür, dass Sie gesund bleiben.
Mithilfe der HRV können Sie Ihre Widerstandsfähigkeit zuverlässig abschätzen. Der Faktor „Stressverarbeitung“ in My Autonom Health Premium wird folgendermaßen beschrieben: „Ihre Vegetative Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit Stress und Belastungen konstruktiv umgehen zu können und trotzdem gut zu regenerieren“.

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MARKOV, A., SOLONIN, I. & BOJKO, E. 2016. Heart rate variability in workers of various professions in contrasting seasons of the year. Int J Occup Med Environ Health, 29, 793-800.