Schlaf: 5 Schlafmythen – Wir klären auf

Mythen für gesunden Schlaf im Überblick

Diese Woche haben wir euch auf unserem Autonom Health Instagram-Account nach Schlafmythen gefragt, die ihr kennt. Auf einige ausgewählte wollen wir nun genauer eingehen und damit vielleicht für ein wenig mehr Klarheit sorgen. 

1. Sport vor dem Schlaf ist schlecht

Laut National Sleep Guidelines Foundation ist diese Aussage von der Sportart und der Dauer vor dem Schlafengehen abhängig. Aerobes Training am frühen Morgen verbessert die Schlafqualität nachweislich stärker als das gleiche Training am Nachmittag oder Abend.

Sport am Morgen wurde auch mit mehr Zeit in Verbindung gebracht, die im Slow-Wave-Schlaf verbracht wird.
Es gibt sowohl Studien für als auch gegen Sport vor dem Schlafengehen. Möglicherweise bleibt es am Ende eine individuelle Entscheidung.  Eine gute Faustregel ist, anstrengende Übungen 90 Minuten vor der Schlafenszeit zu beenden. Damit soll sichergestellt werden, dass sich sowohl das Endorphin-Level als auch die Körpertemperatur auf ein schlafförderndes Level reduziert haben. Denn in Vorbereitung auf die Schlafenszeit sinkt unsere Körpertemperatur, unsere Herzfrequenz verlangsamt sich und unsere Gehirnwellen werden langsamer.
Allerdings: Yoga und andere Dehnübungen können als Abendübungen besser geeignet sein, da sie Entspannungsgefühle fördern und die Schlafqualität verbessern können.
Blog: Spät trainieren? Gut schlafen kann man trotzdem?

2. Immer und überall einschlafen zu können ist gesund

Bei manchen Erkrankungen ist die Schlaf-Wach-Regulation gestört, sodass ein Einschlafen immer und überall nicht immer nur gesund ist. Es kann ein Zeichen von Erschöpfung oder Problemen des Schlafzyklus sein, Narkolepsie oder Schlafapnoe.

3. 8 Stunden Schlaf sind am besten!

Der notwendige Schlafbedarf eines Menschen ist individuell und hängt von div. Faktoren wie Alter, Gene, Schlafroutine, Gesundheitszustand etc. ab. 90% der Erwachsenen benötigen 7-8 Stunden Nachtschlaf. 5% weniger als 7 Stunden und 5% mehr als 9 Sunden.  Die National Sleep Guideline Foundation https://www.sleepfoundation.org/how-sleep-works/how-much-sleep-do-we-really-need geht von einer Schlafdauer zwischen 7 und 9 Stunden pro Nacht aus.
HRV by Autonom Health: Im Mittel der 20- bis 69-Jahrigen schlafen Frauen durchschnittlich genau 8 Stunden, Männer knapp 15 Minuten kurzer.

4. Gute Schläfer wachen nachts nicht auf

Auch gute Schläfer wachen nachts mehrmals auf, das ist ein ganz normales Phänomen. Bis zu zehn Mal pro Stunde erwachen manche für einige Sekunden, bis zu 23 Mal pro Nacht sind sie länger als eine Minute munter. Alles was unter 1-2 Minuten bleibt, wird gar nicht bemerkt und man kann sich am Morgen nicht daran erinnern. Erst ab einer Wachzeit von mehr als 3 Minuten erinnert man sich daran. Nächtliches Aufwachen gehört somit zu einem gesunden Schlaf dazu.

5. Nur wenige Menschen träumen jede Nacht

Jeder träumt jede Nacht, nur nicht jeder kann sich immer daran erinnern. Meist nur dann, wenn man unmittelbar nach einer Traumphase aufwacht.
Träume treten hauptsächlich während des REM-Schlafs auf. Neben dem Träumen nutzt unser Gehirn diese Schlafphase auch, um unseren Emotionen einen Sinn zu geben und das Gelernte des Tages zu verarbeiten. Forscher haben eine bestimmte Gruppe von Neuronen identifiziert, die eine Schlüsselrolle dabei spielen, Ihrem Gehirn zu helfen, neue Informationen zu vergessen, die es als unwichtig erachtet hat, darunter Träume. Diese Neuronen werden während des REM-Schlafs aktiviert.
Wenn du dich an mehr deiner Träume erinnern möchtest, kann es hilfreich sein, sie gleich nach dem Aufwachen in ein Traumtagebuch zu schreiben.

Damit wünschen wir euch einen erholsamen Schlaf!

Literatur:

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Izawa, S., Chowdhury, S., Miyazaki, T., Mukai, Y., Ono, D., Inoue, R., Ohmura, Y., Mizoguchi, H., Kimura, K., Yoshioka, M., Terao, A., Kilduff, T. S., & Yamanaka, A. (2019). REM sleep-active MCH neurons are involved in forgetting hippocampus-dependent memories. Science (New York, N.Y.), 365(6459), 1308–1313.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31604241/

Stutz, J., Eiholzer, R., & Spengler, C. M. (2019). Effects of Evening Exercise on Sleep in Healthy Participants: A Systematic Review and Meta-Analysis. Sports Medicine, 49(2), 269–287. Retrieved fromhttps://doi.org/10.1007/s40279-018-1015-011.

DiNardo, K. (2020, October 10). Rest Better With Light Exercises. The New York Times. Retrieved October 13, 2020, fromhttps://www.nytimes.com/2020/10/10/at-home/exercises-for-better-sleep.html

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